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10 Film-Klassiker, die jeder Content Marketer gesehen haben sollte

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Teil 1 – Von Timing bis Szenenbild

Filmproduktionen im Content Marketing haben nicht das Budget der Film-Klassiker, dafür aber genauso engagierte Kreative und Produzenten an ihrer Seite. Und die erreichen ihre Erfolge nach den gleichen Prinzipien. Abgucken von Hollywood ist erlaubt und hilft.

Timing – One, Two, Three

Timing ist nicht alles, aber hilft jedem Film. Wenn jemand uns Nachhilfe in Timing geben darf, dann Hanns Lothar und James Cagney in „Eins, Zwei, Drei“. Sie spielen, wie der Titel es verlangt. Die Dialoge sind auf den Punkt geschrieben und von den Schauspielern mit dem Glanz perfekten Timings versehen. Und Timing ist nicht nur Tempo. Legendär der Auftritt von Schlemmer. Der Film ist ein Meisterstück von Billy Wilder, denn die Rasanz zieht sich durch den ganzen Film. Ein Coca-Cola-Geschäftsführer versucht in Berlin die Tochter seines Bosses davon abzubringen, einen Kommunisten zu heiraten. Zunächst muss sich der Manager aber an Deutschland im Jahr 1961 gewöhnen…

Brüche – Skyfall

Dass Helden zu Beginn eines Films sterben, funktioniert nur bei Game of Thrones. Und dann auch nur, weil schon neue Helden aufgebaut sind. Darf James Bond sterben? Nein. Oder besser: zumindest nur vorübergehend. In „Skyfall“ glaubt man nur Sekunden daran, dass Bond tot ist. Er wird auferstehen, irgendwie. Aber wie? 007 kehrt zurück als Trinker, der zu langsam für den Job geworden ist und die Tests beim MI6 nicht besteht. Peinlich. Und deswegen großes Kino. Unversehrte Roger-Moore-Gesichter nach einer minutenlangen Schlägerei kann kein Publikum mehr sehen. Ein Held ist erst dann einer, wenn er etwas verliert, wenn er einen Preis zahlen muss, wenn er – Brüche hat. Und es uns zeigt …

Plot – Pulp Fiction

Plot. Man könnte auch sagen: Überraschung. Der Plot verändert die Vorstellung der Zuschauer davon, wie sich die Story weiter entwickelt. Jeder Film hat Plot-Points, aber auch jede gute Szene. Die Story ändert danach ihre Richtung hin auf ein bisher unbekanntes Ziel. Genauso wie Jules und Vincent in „Pulp Fiction“ ihr Fahrtziel ändern müssen. Schuld daran ist ein Hubbel in der Straße. Und diese Bodenwelle wiederum ist Schuld am Tod von Marvin, einem Komplizen. Und wenn ich so weiter schreibe, entsteht nie ein Plot-Point. Deswegen hier ein Ausschnitt aus einem grotesken Film, dem wir aber immer glauben, weil Quentin Tarrantinos absurde Plots die Story permanent in eine unerwartete Richtung treiben…

Dramatisierung – All the President’s Men

Knarzende Kellertreppe in einem schaurigen Motel – ist spannend. Duell in der Westernstadt – spannend. Riesenwelle vor Fischkutter – auch spannend. Aber eine Unterhaltung in einem Parkhaus? Ein Film über zwei Journalisten holt vier Oscars?! Wie ist das möglich? Weil „All the President’s Men“ fast ohne Dramatisierung auskommt, und dennoch Spannung aufbaut – durch fein dosierte Inszenierung. „Just follow the money!“ raunt Deep Throat in der Tiefgarage. Sein Gesicht sieht man nie. Dennoch entsteht eine knisternde Spannung. Schafft es Journalist Woodward den entscheidenden Tipp vom Informanten zu bekommen, um die Machenschaften der Republikaner im Wahlkampf aufzudecken? Als der Film 1976 Premiere hatte, waren Watergate, Washington Post, Woodward und Bernstein schon Legende. Und dennoch ist „Die Unbestechlichen“ spannend bis zum Schluss. Wie Journalismus eben sein kann, wenn man auf Mätzchen verzichtet, wo sie nicht passen…

Szenenbild – Grand Budapest Hotel
„Our task was to find a great old hotel, and build a production around that“, sagt Wes Anderson über die Produktion des „Grand Budapest Hotel“. Das grandiose Szenenbild und Kostümdesign entführt in eine eigene Welt und ist made in Görlitz, Germany. Szenenbild im Content Marketing? Ja. Das Prinzip bleibt, egal wieviel Budget im Spiel ist. Ein gut überlegtes Szenenbild unterstützt die Botschaft des Films oder zerstört sie. Allein das Aufräumen des Vorstandsschreibtisches im Hintergrund eines Interviews kann das Szenenbild erheblich verbessern. Für das „Grand Budapest Hotel“ ist Anderson natürlich den entgegen gesetzten Weg gegangen. Welchen, erklärt er selbst…

Was Content Marketer von Filmklassikern lernen können:
– Timing etablieren, im Bild und in der Montage
– Brüche erlauben, die machen das Publikum neugierig
– Plots entwickeln, am besten mehrere
– Dramatisierung überprüfen, weniger ist mehr
– Szenenbild beachten, auch ohne Budget

In der kommenden Woche Teil 2 mit Helden, Filmmusik, Schönheit, Mut und Zeit
Welche Film-Klassiker würden Sie empfehlen? Schreiben Sie mir.

Der Beitrag 10 Film-Klassiker, die jeder Content Marketer gesehen haben sollte erschien zuerst auf KOENIGSFILM.


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