Was Content Marketing 2016 von seinen Agenturen fordert
Paradox: Der Beginn der Umwälzungen im Content Marketing liegt im Jahr des Schafes. Im Jahr der Ruhe, der Harmonie und Kreativität – glauben jedenfalls die Chinesen und dauert noch bis zum 7. Februar. Vielleicht stimmt das Ja(hr), denn: Kein radikaler Wandel im Content Marketing ohne die innere Beteiligung der Agenturen und Dienstleister, Mitarbeiter, Führungskräfte und Agenturchefs. Geheult wird schließlich genug: „Uihuihuih, was kommt da auf uns zu!“ Besser gewusst haben es schon viele: „Das habe ich doch schon immer prophezeit!“. Ursachen sind schnell erkannt: „Auslöser sind die Konsumenten“. Ich meine: Diese Haltungen sind konservativ, weil sie die eigene Grundausrichtung nicht in Frage stellen. Was gerade auf Dienstleisterseite im Content Marketing geschieht ist zwar keine Disruption, aber ein Wandel, dessen Radikalität alles in Frage stellt und der vor allem – von uns selbst ausgehen muss! Wenn nicht, ist es schnell zu spät. Bei uns war 2015 der Zeitpunkt mit dem Schaf gekommen, Zeit für eine persönliche Einschätzung.
Content Promotion beherrschen
Dieses Jahr hatte schon im Vorfeld einen brutalen Aufschlag. Thema: Content Promotion. Wir mussten mit ansehen, wie Filmproduktionen nicht mehr die Reichweiten der Vorjahre erzielten, obwohl sie qualitativ besser waren. Der Wettbewerb um die Zuschauer hatte zunächst schleichend und unbemerkt leichte Erosionsspuren hinterlassen, dann exponentiell gesteigert zugenommen und schlechte Ergebnisse verursacht. Ein Klassiker: Erst merkst Du nichts, kurz danach hast Du ein blaues Auge.
Die Schlussfolgerung ist offensichtlich: Wer Content produziert, muss nicht nur für erfolgreiche Distribution, sondern auch Promotion sorgen. Das können wir jetzt inhouse leisten, ebenso wie den Schritt danach: konvertieren.
Zum eigenen Kunden werden
Zu Beginn des vergangenen Jahres drängte sich bei uns eine Fragestellung in den Vordergrund: Wieviel Content Marketing benötigen wir selbst, um unsere Ziele zu erreichen? Die Schätzungen gingen weit auseinander, das Ergebnis unserer Researcher war eindeutig: reichlich. Plötzlich waren wir umgeben von neuen, hausinternen Projekten, die Geld kosten und deren ROI wir schon im Voraus so genau wie möglich berechnet haben wollten: neuer Webauftritt, Social Media, Blog. Mit der Entscheidung für diese Projekte wurden wir in der gleichen Sekunde unser eigener Customer, führten uns selbst durch die Journey und können uns nun guten Gewissens weiter empfehlen. Wir erfanden uns neu und bauten neu auf: Content war da, Strategie stand, Produktion lief und läuft kontinuierlich, und Performance sichern wir ab. Es entstand eine Kultur des permanenten Infragestellens. Die können wir jetzt moderieren, aufrechterhalten und jedem weiter empfehlen.
Tanker sein oder Katamaran
Die Welt des Content Marketing in Deutschland hat 2015 zunächst die Elefantenhochzeit von Burda Creative plus KircherBurkhardt gesehen, danach folgten sogar zwei Dinosaurierhochzeiten: Medienfabrik Gütersloh plus G&J CE, außerdem Edelmann plus Ergo. Unserem eigenen Geschäft als schneller, agiler Dienstleister soll diese Konzentration in Zukunft nicht schaden. Gegen Mitte des Jahres mussten wir uns deswegen erneut in Teilen abschaffen und neu erfinden. Unsere Welt ist digital, die Welt unserer Kunden ist es aber nicht nur. Das gesamte Spektrum des Content Marketing und Corporate Publishing decken wir jetzt zusammen mit unseren Partnern ab. Ich glaube die Zukunft der Agenturen liegt in der Entscheidung: Tanker sein oder Katamaran-Flotte, Big Player oder agiles Spezialistennetzwerk. Eindeutig, wer schneller ist. Wer besser ist, wird man sehen. Das hängt auch davon ab, ob die interneren Teams mitziehen, ob jeder Einzelne bereit ist, sich selbst neu zu erfinden.
Den Feueraffen raus lassen
Am 8. Februar beginnt das Jahr des Feueraffen, geprägt von Ansporn, Siegeswillen und dem Anspruch, jede zwischenzeitliche Niederlage in einen Sieg zu verwandeln. Das glauben jedenfalls die Chinesen. Viel Erfolg also in 2016! Und gern schon ab dem 1. Januar.
4 Fragen die weiter bringen
Die Fragestellung für 2016 erscheint übersichtlich: Wo ist Deine schwächste Stelle? Was wäre, wenn Dich dort jemand angreift? Kannst Du Dich selbst dort angreifen? Bist Du bereit, Dich grundsätzlich in Frage zu stellen und neu zu erfinden?
Was glauben Sie? Was fordert Content Marketing von seinen Agenturen?
Schreiben Sie mir. Ich freue mich auf eine Diskussion.
Der Beitrag Content Marketing – Wem das Schaf den Weg weist erschien zuerst auf KOENIGSFILM.